Dr. med. Micha Bahr MBA

Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie Klinikum Ingolstadt GmbH, Manualmediziner MBA Gesundheitsmanagement

Seit mehreren Jahren gibt es jetzt schon den gefederten Lenkergriff „Sen“ aus dem Hause Velospring. Ziel dieser herausragenden Innovation für den Radsport war es, die Microvibrationen aber auch gröberen Stöße, die beim Fahrradfahren über den Lenker auf das Handgelenk und von diesem weiter über den Unterarm auf das Ellenbogengelenk übertragen werden, abzufedern. Folge dieser Erschütterungen waren häufig Schmerzen im Handgelenk und vor allem auch die als „Tennisarm“ bekannte Epicondylitis im Ellenbogengelenk, von denen viele begeisterte Radfahrer ein Lied singen können, zumeist mit schmerzverzerrtem Gesicht. Viele werden nun denken, ok ich habe doch eine Federgabel, die macht so etwas doch überflüssig, was allerdings nicht der Wahrheit entspricht, denn das Gegenteil ist der Fall. Die Federgabel ist in der Lage grobe Schläge abzufedern, jedoch wird der Gegenstoß beim zurückfedern wieder auf das Handgelenk übertragen und die Microvibrationen die weitaus häufiger vorkommen nicht kompensiert. Diese sind deutlich schädlicher für die Gelenke weil sie kontinuierlich auftreten. Auch spricht eine Federgabel erst deutlich später an, wie der gefederte Lenkerhandgriff. Der „Sen“ war aber in der Lage, durch seine Federung Handgelenk und Ellenbogengelenk zu entlasten und Radfahrern diese Beschwerden zu nehmen. Ausserdem stellte haptisch und optisch ein Gesamtkunstwerk dar, vor allem, weil er aus hochwertigem Walnussholz liebevoll von Hand gefertigt wird. Was für den Ästheten ein funktionelles Gesamtkunstwerk, ist für den rauen Sportmann vielleicht nicht das, was er unbedingt sucht, auch weil das edle Holz, nicht unbedingt zu der Optik des Hightechbikes passte und ein solcher Griff auch immer wieder der liebevollen Pflege bedarf. Dies ist allerdings ein Problem, dass Geschmäcker bekanntermaßen unterschiedlich sind und Ansprüche an Material und Ästhetik oftmals weit auseinandergehen, wie man es zum Beispiel aus der HiFi Branche kennt, der eine liebt den alten Plattenspieler und freut sich an dem besonderen Klang und dem Ritual eine Schallplatte aufzulegen, der andere ist mit einem MP3 Player schon zufrieden.

Mit dem „Art“ stellt Velospring nun die bewährte Federtechnik in einer Kunststoffvariante zur Verfügung, welche die Vorzüge des „Sens“ mit einer anderen Optik und den unterschiedlichen Vorteilen von Kunststoff vereint. Wer nun glaubt, der „Art“ sei einfach nur eine abgespeckte Variante des „Sen und der Holzgriff wurde einfach nur durch einen Kunststoffgriff ausgetauscht, der kennt die Macher von Velospring nicht, denn der „Art“ wurde so lange modifiziert, bis er die gleichen Eigenschaften hatte wie der bewährte „Sen“. Der „Art“ wird in einer für Velospring üblichen sehr schönen Verpackung ausgeliefert, welche fast alle für die Montage notwendigen Werkzeuge beinhaltet. Darüber hinaus gibt es wieder ein Videotutorial für die Montage des Griffs, so dass jeder in der Lage sein müsste den Griff selbstständig zu montieren. Hierzu kann man mit dem Handy direkt einen QR Code auf der Verpackung scannen und los geht es. Die Montage ist nochmals deutlich einfacher als beim Sen, es stehen verschiedene Adapter für die unterschiedlichen Innendurchmesser zur Verfügung und für den einigermaßen geübten Schrauber müsste das Ganze in maximal 20 Minuten erledigt sein. Der Art besticht durch eine sehr feine Optik in schlichtem Schwarz, die Griffigkeit wird durch etwas rauere Zonen die die schöne Haptik nochmals verbessern erhöht. An den Enden ziert ein dezenter Velosping Schriftzug den sehr schönen Griff. Ist die Montage gelungen, kann nun der Besitzer dieser Griffe in den Hochgenuss des beschwerdefreien Radelns kommen, denn die Handgelenke werden nun optimal vor Microvibrationen geschützt. Da diese nicht an das Ellenbogen- und Schultergelenk weitergeleitet werden sind auch diese vor Folgeeinwirkungen verschont. Nach nunmehr knapp 2000km mit dem „Art“ auf meinem S-Pedelec, verspreche ich nicht zu viel, wenn ich behaupte, dass der „Art“, wie auch sein „älterer Bruder“ „Sen“ der optimale Schutz vor Gelenkbeschwerden für Fahrradfahrer ist. Das Federverhalten des „Arts“ erscheint sogar noch etwas geschmeidiger als das des „Sens“. Ob man sich nun für die Holz- oder Kunststoffvariante entscheidet, ist nur eine Frage des Geschmacks, der Schutz für die Gelenke ist bei beiden identisch gut gewährleistet. Der Art ist im Übrigen voll recycle bar und aus umweltfreundlichen Materialien gefertigt.

Zusammenfassend ist über den Art zu sagen, dass er ein perfektionistisch designtes Produkt aus dem Hause Velospring ist, welches ein optimaler gesundheitsfördernder Begleiter für jeden der gerne und viel Fahrrad fährt ist. Wer diesen Comfort einmal erlebt hat wird ihn nicht mehr missen wollen.